RescueTime – wie nutze ich meinen Tag?

Wieder einmal war es Dominic, welcher mich auf ein neues Tool zum Tracken von Zeiten hingewiesen hat. Mit RescueTime kann man verschiedene Programme in Kategorien einteilen und damit prüfen, wie viel Zeit man auf einzelnen Webseiten oder in einzelnen Programmen verbracht hat. Dafür legt man am Anfang einige Kategorien fest, welche als Produktiv gelten und ein paar, welche als Ablenkung gelten. So ist für mich zum Beispiel Social Media, Shopping und Entertainment eine Ablenkung, während Softwareentwicklung und Business-Tätigkeiten meine Produktivität steigern.

Damit das Ganze funktioniert installiert man eine kleine App, welche Daten über die Nutzung von Tools und Webseiten an die RescueTime-Server übermittelt. So ganz unbedenklich finde ich das leider nicht – aus Datenschutztechnischer Sicht. Aber um einen kurzen Eindruck von meiner Produktivität zu gewinnen, nehme ich das gerne in Kauf. Es würde mich aber schon interessieren, was genau alles übermittelt wird.

So habe ich zum Beispiel auch Zeiten eingestellt, in denen keine Auswertung stattfinden soll. Ansonsten würde meine Besuchszeit auf Amazon Prime Video oder YouTube meine Tagesbilanz ganz schön versauen denke ich!

Mittlerweile nutze ich das Programm gut eine Woche und habe die meisten unbekannten Punkte der Liste entsprechend einsortiert. Sehr viele Webseiten werden automatisch richtig eingestuft. Blöd ist nur, dass ich als Webshop-Entwickler häufig „Shopping“ vorgeworfen bekomme, obwohl ich eigentlich produktiv war. Aber das ist schnell für einzelne Webseiten umkonfiguriert und intuitiv gelöst.

Und was soll ich sagen? Ich war positiv überrascht! Gerade wenn man weiß, dass alles getrackt wird man so tut und mit Gefühl, aus dem Tag mit einer möglichst guten Bilanz zu gehen, hält einen schon von Ablenkungen fern! So bin ich täglich über 80 Prozent gekommen, an Top-Tagen auch gerne mal 85 Prozent. Ganz nebenbei wird man beim Besuch des Dashboards noch motiviert, dass man gar nicht mehr so weit von seiner persönlichen Bestleistung entfernt ist.

Die Anwendung selbst kann dabei wirklich nichts – Dreh- und Angelpunkt ist die Webseite selbst. Die ist zwar nicht schlecht gemacht, aber sieht etwas altbacken aus. Halb so wild – erfüllt alles seinen Zweck.

Natürlich gibt es auch hier ein Premium-Modell, welches ich aber noch nicht ausprobiert habe und auch nicht vor habe dies zu ändern. Mit neun Dollar pro Monat finde ich das auch nicht gerade günstig. Das Ganze lässt sich auch prima mit IFTTT kombinieren, sodass man regelmäßig Informationen über seine täglichen Statistiken bekommt, ohne dass man ständig auf die Seite schauen muss. So bekommt man beispielsweise auch ganz einfach Pushover integriert, um die Tagesbilanz als Notification aufs Smartphone zu erhalten.


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