Nachdem ich letztes Jahr um diese Zeit schon den Akku meines MacBook Pro gewechselt hatte, kam nun auch mein iPhone an die Reihe. Mit iPhone-Reparaturen hatte ich nun noch nicht sonderlich viel Kontakt. Ich hatte zwar mal den Home-Button von meinem alten iPhone 4 getauscht, aber damit wars das auch schon. Gut, das war damals so ziemlich das komplizierteste was man am iPhone machen konnte – immerhin ging das gute Stück von hinten auf, und so musste man alles andere auch ausbauen. Gefühlt hundert Minischrauben (1mm kurz) mussten herausgedreht werden. Dank iFixIt damals kein Problem.
Doch das iPhone 5 geht von vorne auf – für den Home-Button-Wechsel also schon einmal ein Vorteil, aber der läuft bei mir noch wie am ersten Tag. Nur mein Akku machte jetzt eben Probleme. Eigentlich war 20% bei mir mehr so 1%. Innerhalb von Sekunden fiel der anzeigte Stand dann unter 10% und kurz danach ging das Gerät aus. Generell kein schönes Gefühl. Gerade, wenn man unterwegs ist, möchte man doch noch etwas mehr von seinem Gerät haben.
Da iFixIt mittlerweile einen deutschen Store betreibt, war dies die erste Wahl für meinen neuen Akku. Mit ungefähr 25 Euro ist dieser nicht einmal besonders teuer. Als Reparaturkit sind es dann schon 30 Euro. Plus Versand landet man am Ende bei etwas über 35 Euro. Okay, kein Problem. Ein geringer Preis für ein funktionierendes Smartphone.
Donnerstags bestellt, Freitag da. Das nenne ich mal „fix“. Aber genug der Schlechten Wortspiele. Im Paket waren ein Saugnapf, 2 Schraubendreher und ein Plastikspatel enthalten. Ich habe schon in einigen YouTube-Videos gesehen, dass der Wechsel nicht besonders cool ist, da man die Front relativ schwer abbekommt. Das sollte sich bewahrheiten. Nachdem ich die zwei Schrauben auf der Unterseite gelöst hatte, habe ich mit dem Saugnapf wie ein Gestörter an diesem gezogen. Nichts passierte. Keine Ahnung, warum das Ganze überhaupt noch von Schrauben zusammengehalten wird – einfach nur Stecken würde auch reichen.
Nach weiteren 10min am Saugnapf reißen kam ich endlich mit dem Spatel unter eine kleine Ecke an der unteren Seite. Nun heißt es vorsichtig drumherum arbeiten. Was eine bescheidene Lösung! Wenn ich da an das iPhone 4 denke, war das wesentlich einfacher gelöst!
Wenn man das Gerät einmal geöffnet hat, ist es relativ easy den Akku zu tauschen. Zwei Schrauben lösen, den Connector lösen und den Akku aus der Klebeschicht reißen. Ging alles relativ unproblematisch. In vielen Videos habe ich gesehen, dass man das Display abmachen soll. Das habe ich nicht gemacht – das Display habe ich die ganze Zeit über mit einer Hand festgehalten. Also sehr viel Arbeit gespart. Der Akku war dementsprechend schnell gewechselt.
Optisch war der Akku des Gerätes übrigens nicht von dem neuen zu unterscheiden. Ob es sich um Originalteile handelt weiß ich aber nicht. Diese sind ja relativ schwer zu bekommen. Ich denke auch nicht, dass ein Apple-Mitarbeiter diese unterscheiden könnte. Eventuell anhand der Firmware – aber wer weiß.
Zu machen ist wieder ein Fall für sich. Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, wann man drücken darf und wann es gerade falsch ist. Dann knackt es ein paar Mal und das Phone ist hoffentlich wieder zu. Ging wesentlich schneller als ich dachte. Schrauben wieder rein und angeschaltet: Läuft!
Fazit
Generell ein Wechsel, den wirklich jeder schaffen kann, der keine Angst vor Technik hat. Alles kein Hexenwerk und nicht schwerer, als zum Beispiel den RAM eines Notebooks zu wechseln. Klar, man braucht etwas mehr Fingerspitzengefühl, aber ansonsten alles kein Hexenwerk. Der schlimmste Teil ist das entfernen des Displays. Hier muss man ein gutes Maß zwischen Gewalt und Gefühl aufbringen – zwischendurch kommt es einem so vor, als wenn gleich alles auseinander reißt, aber das muss wohl so. Daran scheitern (laut Internetberichten) auch schon die meisten.