Vorbereitungen
Als erstes ändern wir nun einmal den hostname – „raspbmc“ ist aktuell zwar noch sehr treffend, aber irgendwie dann doch nicht mehr so ganz richtig, sobald ein Webserver in Betrieb genommen wird. Dazu ändert man mit einem Editor seiner Wahl, einfach die folgende Datei und speichert diese ab. Danach ist ein reboot nötig. Ich habe mich für den schmissigen Namen „raspberry“ entschieden.
sudo vi /etc/hostname sudo reboot
Weiterhin müssen noch die Einträge in der hosts-Datei angepasst werden. Standardmäßig steht für 127.0.0.1 dort irgendetwas mit localhost6.localdomain6. Ich habe es folgendermaßen geändert:
sudo vi /etc/hosts ::1 raspberry raspberry.local raspberry 127.0.1.1 raspberry
Nun sollte das System auf jeden Fall einen FQDN zurückgeben bevor weiter gemacht wird:
hostname --fqdn
Weiterhin sehr nützlich sind die man-pages für die Hilfe:
sudo apt-get install man
Apache installieren
Nun können wir auch schon den Apache installieren:
sudo apt-get install apache2 apache2-doc apache2-utils
Normalerweise startet der Apache dann von selbst – in meinem Fall habe ich allerdings zwei Fehlermeldungen bekommen:
[....] Starting web server: apache2apache2: Could not reliably determine the server's fully qualified domain name, using ::1 for ServerName (98)Address already in use: make_sock: could not bind to address [::]:80 (98)Address already in use: make_sock: could not bind to address 0.0.0.0:80 no listening sockets available, shutting down Unable to open logs Action 'start' failed. The Apache error log may have more information. failed!
Wie man sieht, ist der Port 80 bereits belegt – unschön. Da ich noch nicht soviel Kontakt mit XBMC hatte, musste ich nach dem Aufruf der Adresse in meinem Browser feststellen, dass es zu XBMC auch ein Webinterface gibt – cool! Aber auf dem Port 80 kann ich es wirklich nicht gebrauchen. Ändern kann man dies am einfachsten über das grafische Menu. Dort geht man unter Systemeinstellungen auf Dienste, dort auf Webserver und ändert den Port. Ich habe mich für Port 8080 entschieden. Da die Remote-App für das iPhone ebenfalls über HTTP arbeitet, muss man den Raspberry dort ebenfalls hinzufügen. Zur Sicherheit habe ich auch nochmal einen Reboot durchgeführt (eigentlich nicht nötig). Danach lief der Apache auf Port 80 allerdings problemlos hoch und war auch direkt nach dem Neustart verfügbar.
PHP installieren
Weiter geht es mit PHP:
sudo apt-get install libapache2-mod-php5 php5 php-pear php5-xcache
Das sollte ohne Probleme durchlaufen und sich auch komplett konfigurieren. Das root-Verzeichnis befindet sich dann unter /var/www/. Dort kann man dann eigentlich schon mit seinen Projekten starten. Allerdings wird man ohne Datenbank schnell an die Grenzen stoßen – daher installieren wir mySQL noch nach. Als erstes allerdings die nötigen PHP-Quellen:
sudo apt-get install php5-mysql
mySQL installieren
Die Installation von mySQL ist eigentlich relativ schnell gemacht. Gestartet wird mit:
sudo apt-get install mysql-server mysql-client
Während der Installation muss man dann noch das Passwort für den root-Benutzer vergeben – das wars. Verbinden kann man sich dann schon vom Raspberry selbst. Allerdings werden auf dem root-Benutzer keine Verbindungen von außen angenommen. Der Einfachheit halber installieren wir also für die Administration noch phpMyAdmin.
sudo apt-get install phpmyadmin
Während der Installation wählen wir also apache2 aus, damit dieser automatisch konfiguriert wird. In den nächsten Schritten lassen wir uns dann noch vom Wizard leiten. Danach sollte phpMyAdmin unter <ip>/phpmyadmin/ im Browser erreichbar sein. Fertig. Nun darf man natürlich vom Raspberry keine Wunder erwarten – so kann der ein oder andere Seitenaufbau schon etwas dauern.
Postfix installieren
Ich muss gestehen – ich bin nun wahrlich kein Experte für Postfix. Auf meinem Mac habe ich es zumindest hinbekommen, dass ich aus PHP heraus Mails versenden kann. Ziel von mir ist es, dass ich Mails über ein relayhost versenden kann. Empfangen ist mir absolut nicht wichtig auf dem Pi (wer soll die schon lesen). Bei der Installation von Postfix habe ich mich also erstmal für „satellite system“ entschieden. Ob das richtig war, kann ich hier leider nicht sagen.
sudo apt-get install postfix
Für die Konfiguration möchte ich auf zwei andere Artikel von mir verweisen, welche helfen könnten und mögliche Fehler direkt ausschließen:
Die PHP-ini für die Konfiguration findet man unter /etc/php5/apache2/php.ini. Nach den Änderungen muss der Apache einmal neugestartet werden:
sudo /etc/init.d/apache2 restart
Fragen?