Wie GLS mit meinen Paketen umgeht

Vor kurzem habe ich eine Anfrage per Mail bekommen, ob ich nicht Lust hätte, ein Fotoprodukt auf meinem Blog zu testen und ein Review zu schreiben. Bei sowas bin ich doch immer gerne dabei. Der Versand erfolgte sehr schnell – allerdings per GLS. Ich hatte in der Vergangenheit schon schlechte Erfahrungen mit diesem Dienstleister gemacht, und dementsprechend schon Bauchschmerzen.

Der Versand erfolgte aus den Niederlanden wirklich schnell. Keine zwei Tage hat das Paket bis hier gebraucht – zumindest laut Sendungsverfolgung. Unterschrieben wurde es von jemandem, dessen Name ich noch nie gehört hatte. Aus weiser Voraussicht habe ich es schon in die Firma schicken lassen – hier ist wenigstens immer jemand da. An die Privatadresse wird bei Abwesenheit ja oft richtig schwierig.

Nachdem ich das das komplette Gebäude nach dem Paket durchsucht hatte (drei Firmen), habe ich es schon langsam aufgegeben. Wer würde schon ein Paket annehmen, und es einfach nur liegen lassen. Alle Kollegen im Haus waren sehr hilfsbereit und haben sogar in den einzelnen Abteilungen angerufen und Mails verschickt, um mir suchen zu helfen. Vielen Dank an VegaSystems und Pix für die Hilfe! Leider erfolglos.

Der daraufhin ausgelöste Suchauftrag bei GLS brachte auch bis heute (6 Tage später) keinerlei Erfolg. Angeblich sollte es „sehr schnell“ gehen, da das Paket ja erst zwei Tage vorher „angekommen“ ist.

Glücklicherweise ist das Gebäude hier Videoüberwacht – so konnte ich kurzerhand feststellen (lassen), dass niemand in der angegebenen Zeit hier war. Eigentlich den ganzen Tag nicht. Also hat das Paket nicht einmal das Zielgebäude erreicht.

Einen Hinweis brachte eine Google-Suche nach dem Namen. Eine Schreinerei, 25 (fünfundzwanzig!) Hausnummern weiter, hatte den selben Namen, wie derjenige, der angeblich mein Paket entgegen genommen hat. Man muss dazu sagen, dass das hier ein Industriegebiet ist, und 25 Hausnummern so mal schnell sehr weit sind. Dort hatte ich vor einigen Tagen schon einmal angerufen, aber niemanden erreicht.

Heute erneut probiert, und siehe da: Mein Paket ist wirklich da! Total verrückt. Da hat GLS doch wirklich mein Paket irgendwo anders abgegeben. Weder der Name, noch die Anschrift, noch etwas anderes hat übereingestimmt. Na gut, der Straßenname war gleich. Ende.

Also fix hingefahren, und mein Paket abgeholt. Ich bin gespannt, wann GLS sich bei mir meldet, um mitzuteilen, dass das Paket verschwunden ist. Immerhin läuft der entsprechende Suchauftrag noch. Ich tippe da drauf, dass sich niemand melden wird. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, da sich der Mitarbeiter in der Schreinerei ebenfalls heute bei GLS gemeldet hat, um ein irrtümlich zugestelltes Paket zu melden.

Ich kann jedenfalls heute den Produkt-Beitrag schreiben, und so meiner Pflicht nachkommen. Ansonsten hätte ich mich ganz schön blöd rechtfertigen müssen. Zwischendurch wollte ich schon alles auf meine Kosten neubestellen.

Wenigstens auf Twitter geht GLS sehr offen und ehrlich mit dem Problem um. Das Thema wird nun nach Bielefeld weitergegeben, und dort wird mit dem zuständigen Fahrer gesprochen. Für mich persönlich hat das Image GLS heute wieder etwas gelitten.

Zusammenfassend:

  • Paket schnell versendet (Hut ab!)
  • 25 Hausnummern weiter abgegeben
  • Dort gibt es leider auch einen Herr Kleine, der aber leider in der letzten Woche Urlaub hatte
  • Glücklicherweise hat der Inhaber selbst unterschrieben, sonst hätte ich das nie rausgefunden
  • Google hat mich gerettet (wie so oft)
  • Suchaufträge bei GLS sind scheinbar nur Schall und Rauch
  • Dem Versender habe ich empfohlen, sich an einen anderen Dienstleister zu wenden
  • Die Fähigkeit „Hausnummern lesen“ wird bei GLS-Zustellern beim Bewerbungsgespräch nicht abgefragt

Disclaimer

Die hier geschilderten Szenarien reflektieren meine persönliche Meinung und Erfahrungen mit dem Unternehmen GLS. Natürlich wird es sich hier um einen Einzelfall handeln. In der Regel wird die reibungslose Zustellung durch GLS funktionieren. Menschen machen Fehler, und das ist auch völlig okay. Nur eben total ärgerlich und manchmal sehr unverständlich. Auf Basis dieser Unverständnis wurde dieser Beitrag geschrieben. Immerhin geht es hier eventuell um sehr wertvolle Güter.

Natürlich muss man sagen, dass auch der „Empfänger“ einen Fehler gemacht hat. Man nimmt keine Pakete an, wenn man den vollständigen Namen nicht kennt und die Adresse auch noch falsch ist. Und man legt das Paket schon gar nicht eine Woche in die Ecke und tut einfach gar nichts. Ich müsste da ständig dran denken und wäre wenigstens einmal bei der richtigen Adresse vorbei gefahren und gefragt, ob jemand ein Paket erwartet.


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